Tips zu Ihrer Sicherheit
Rauchmelder retten Leben !
Noch immer sterben bundesweit jährlich mehr als 600 Menschen bei Haus- und Wohnungsbränden;
6.000 werden schwer, 60.000 leicht verletzt. Die Sachschäden gehen in die Milliarden.
Obwohl nur etwa ein drittel aller Brände nachts ausbrechen, fallen rund drei viertel aller Verunglückten nächtlichen Bränden zum Opfer. Dabei sterben die Brandopfer nicht durch Flammen, sondern an den Folgen einer Rauchvergiftung. Rauchtote hatten im Schlaf keine Chance, weil dichter Rauch sich sekundenschnell ausbreitet und bereits wenige Atemzüge zum Tode führen können.
Dabei gibt es weit mehr Brandursachen als die bekannten Fahrlässigkeiten wie "Zigarette im Bett" oder sorglose mit Feuer spielende Kinder. Vom Hobbykeller bis in den Dachstuhl finden sich in jedem Haushalt unzählige potenzielle Brandquellen. Besonders häufig und gefährlich sind Schwelbrände, die lange Zeit unentdeckt giftigen Brandrauch produzieren und so zur tödlichen Gefahr werden.
Ein typischer Irrtum: Auch die aufmerksamsten Zeitgenossen sind nicht vor den nächtlichen Gefahren und der Vielzahl aller möglichen Brandursachen geschützt. Im Falle eines Brandes kann sich besonders in der Nacht niemand darauf verlassen, von seinen Nachbarn oder Haustieren gewarnt zu werden.
Besonders oft wird die zur Verfügung stehende Zeit, um sich vor einem Brand in Sicherheit zu bringen, überschätzt. Die meisten glauben, dass eine Zeitspanne von einigen bis sogar über zehn Minuten vergeht, bevor es gefährlich wird.
Eine lebensbedrohliche Fehleinschätzung: Denn auch bei normalen Zimmerbränden entstehen schon kurz nach Brandausbruch große Mengen hochgiftiger Gase und tödliche Temperatur es bleiben in aller Regel nur 2 bis 4 Minuten zur Flucht.
Weitaus gefährlicher als Flammen oder Hitze ist der Brandrauch. Schon nach wenigen Minuten erreichen die bei Bränden freigesetzten Gase lebensbedrohliche Konzentrationen, die schon nach kürzester Zeit zum Erstickungstod führen.
Der menschliche Geruchssinn bemerkt die gefährlichen Gase im Schlaf nicht. Bereits nach drei Atemzügen ist man bewusstlos - zehn Atemzüge sind tödlich.
100 g Schaumgummi reichen aus, einen 100m³ großen Raum in kurzer Zeit mit tödlichem Rauch zu füllen. Dabei reichen auch die im Haushalt vorhanden Materialien aus, um hochgiftige und schnell wirksame Gase zu entwickeln.
Allein das bei allen Bränden entstehende Kohlenmonoxid (CO) bewirkt, dass das Blut über die Lungen keinen Sauerstoff mehr aufnehmen kann, mit der Folge, dass man durch den Sauerstoffmangel bewusstlos wird und im Schlaf erstickt, ohne den Brand überhaupt bemerkt zu haben.
In Deutschland sind Rauchmelder im Haushalt nicht gesetzlich vorgeschrieben. Man geht davon aus, dass allein durch die Aufklärung bei der Bevölkerung das Bewusstsein für die Brandgefahr entwickelt und die Notwendigkeit des freiwilligen Einsatzes von Rauchmeldern erkannt wird. In anderen Ländern, wie z.B. Großbritannien, den USA oder den skandinavischen Ländern gibt es gesetzliche Regelungen, wonach mindestens ein Rauchmelder pro Etage angebracht werden muss: nach einer umfassenden Aufklärungskampagne sind in diesen Ländern ca. 75 % der Haushalte mit Rauchmeldern ausgestattet, wodurch die Anzahl der Brandtoten bis zu 40 % gesunken ist.
Eine Gesetzesvorschrift zur Installation von Rauchmeldern in Wohnräumen wird es in Deutschland wohl in absehbarer Zeit nicht geben. Nur eine intensive Aufklärung kann deshalb den Ausstattungsgrad in den Wohnungen erhöhen und damit Leben retten.
Die lebensrettenden Rauchmelder sind kaum größer als eine Kaffeetasse, unauffällig, in fünf Minuten zu installieren und überall im Fachhandel erhältlich. Die Kosten pro Stück liegen zwischen 10 und 40 Euro.
Die Freiwillige Feuerwehr Neukirchen-Balbini versucht nach wie vor dazu beizutragen, die Bevölkerung über Rauchmelder zu informieren.
Rauchmelder retten leben - allerdings nur, wenn sie auch eingesetzt werden.